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Paralympics in Sydney im Jahr 2000
Die
Zigarre glüht aus und der Gouvernator Arnold Schwarzenegger schwärmt:
"From zero to a hero!" Was passiert dann? Entweder rettet Arnie gerade
selbst die Welt. Vielleicht zieht er im sonnigen Kalifornien Schwimmer
aus den Fluten - oder: Der schnellste blinde Marathon-Mann
stellt einen neuen Weltrekord auf.
Henry
Wanyoike, Kenianer, Enkel eines Kriegers (Wanyoike heißt im
Stammesdialekt: Krieger) geht während der Paralympics in Sidney im Jahr
2000 völlig unbeachtet über die 5.000 Meter an den Start. Der
Stadionsprecher wusste nicht über ihn zu sagen. Oh doch, Henry
Wanyoike, Kenia, Bahn 3. Eine gute Viertelstunde später hat er
Sport-Geschichte für die Ewigkeit auch jenseits von Afrika geschrieben.
Schauen wir mal in diese unglaubliche Geschichte wie aus einem Schwarzenegger-Drehbuch hinein.
Der
Start: Henry zu spät, sein Führungsläufer, der im Rennen das Auge des
Blinden ist, zerrt Henry in Gang. Der gibt Gas. Viel Gas. Draußen
klopfen sich die erfahrenen Trainer vor Vergnügen auf die Schenkel:
"Guckt euch den Verrückten an, der fällt bei dem Tempo doch tot um. Das
kann doch nicht gutgehen." Ein paar Minuten später geht der Guide. Er
kann nicht mehr. Malaria. Das Publikum steht kopf. Eine Talk-Show auf
der Bahn in einem Lauf um Gold. Die Reporter raufen sich die Haare.
Keiner weiß: Wer ist dieser Mann. Langsam dampft der Wanyoike-Express
weiter. Der blinde Henry W. zieht jetzt den Führungsläufer über die
Bahn. Ein ganzes Stadion brüllt ihm die Richtung. Polizei zieht auf,
die Leute flippen aus. Kurz vor dem Ziel, nur noch ein paar Meter, der
Zielläufer strauchelt, pendelt, fällt. Henry richtet ihn wieder auf,
stemmt und schleppt ihn ins Finish.
Sie
fallen ins Ziel. Sieg. Henry ist jetzt 31 Jahre alt - und doch gilt der
blinde Strickmeister schon als Legende, weil er als Sprachrohr für die
Menschen mit Behinderungen in Afrika fungiert - und für die
Organisationen Christoffel-Bindenmission aus Bensheim und "LICHT FÜR
DIE WELT" aus Wien läuft.
Für die Armutsgebiete unserer Erde ist er vielleicht wichtiger als Mutter Theresa es je gewesen ist.
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